Bildbetrachtung

„Meister der Nacht“ wird der niederländische Maler Gerrit van Honthorst genannt. Und wirklich: Nur ein, zwei Schritte hinter den Figuren tut sich eine Tiefe aus dunklem Braun auf. Aber ist er nicht eher ein Meister des Lichts? Erst das Licht schafft diesen Zauber: Das Licht zeichnet anmutig das Profil des Engels links und wie er sich still und erfüllt dem Heiland zuwendet. Der Engel neben ihm strahlt vor Glück und verschränkt dabei seine Arme.

Josef, etwas im Hintergrund, und Maria beugen sich – wie auch die Engel – über das Kind. Ist die behutsame Verbeugung die Haltung, in die einen dieses Kind führt? Es hebt gerade seine rechte Hand und bezaubert damit Engel und Eltern gleichermaßen.

Alles Licht in diesem Bild geht von diesem Kind aus. Das Kind in der Krippe ist die Lichtquelle hier im weihnachtlichen Stall. Es macht die Nacht hell. Später, wenn der Kleine groß ist, wird er von sich sagen: „Ich bin das Licht der Welt“. Aber so weit ist es noch nicht.
Wir hier können beim Betrachten des Bildes vorne dazu treten, uns neben die Engel stellen und mit Maria und Josef den Kreis schließen: Wir sind Teil dieser Geschichte.Auch wir können uns über das Kind beugen und staunen:

Es ist das himmlische Kind, Gottes Sohn.
Es ist die Heilige Nacht.